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Bausätze, Umbauten oder Eigenbauten ? Das Angebot an Modellbahnfahrzeugen erscheint auf dem ersten Blick mehr als ausreichend. Bei der Nachbildung vorbildgerechter Zuggarnituren wird man erste  Lücke feststellen. Wenn darüber hinaus regionale Themen nachgestaltete werden, findet möglicherweise keines der benötigten Modelle im Angebot eines der Her-  steller. Wer nicht auf bauähnliche Fahrzeugmodelle zurückgreifen möchte, ist in diesem Fall auf den Bau der erforderlichen Modelle angewiesen. Je nach Angebot  der Modellbahnhersteller dabei aus einem Bausatz, als Um- oder Eigenbau. Bausätze An Bausätzen gibt es insbesondere durch Kleinserienherstellern eine große Anzahl, die sich je nach Firmenphilosophie in der Ausführung der Teile unterscheiden.  Bei Weißmetall-BS können die Gehäuseteile alternativ geklebt werden, teilweise vormontierte Fahrwerke einiger Anbieter erleichtern die weitere Arbeit des  Modellbauers. Neben den aus Weißmetall bestehende größere Teile sind Zurüstteile aus Messingguss Bestandteil der Bausätze. Anbieter derartiger Bausätze sind  u.a. Panier, ehemals Günther, teilweise Model Loco sowie Weinert. Wobei insbesondere BS des letzteren Herstellers wegen ihrer Qualität sowie Fahreigenschaften  bei den Modellbahnern geschätzt werden. Sowie für Anfänger ohne weiteres geeignet, der Bau ist auf Grundlage der ausführlichen Bauanleitung auch ohne größere  Erfahrungen möglich. Wenn dann noch bei einzelnen Etappen wie dem Nieten der Steuerungen sowie der Lackierung erfahrene Modellbauer mit Rat zur Seite  stehen oder diese Arbeiten übernehmen, steht dem Erfolg nichts im Wege! Weinert-BS der Schmalspur-Mallet 99 5902 Bei Weinert-Bausatz besteht das Fahrwerk (vormontiert bei Schmalspurbahnmodellen) aus Messingbauteilen, auf der Abbildung mit Faulhaber-Motor. Die Gehäuse- teile bestehen hingegen aus Weißmetallguss, die Zurüsteile werden aus Messingguss (Kessel-Leitungen als zusammengefasste Baugruppe) gefertigt. Daneben werden auch Bausätze angeboten, bei denen das Gehäuse und Fahrwerk überwiegend aus Messingblech selber zusammengesetzt werden muss.  Größere Baugruppen, wie Lokkessel und Kesselaufbauten bestehen hingegen aus Weißmetall- oder Messingguss. Beim Bau dieser Bausätze ist ein Löten der  Messingblechteile, für die Montage der Fahrwerke bereits einige Erfahrung erforderlich. Anbieter dieser Bausätze sind u.a. ehemals M+F, teilweise Model Loco  sowie Westmodel.               Bausatz der pr. T 4.2 von Model Loco.   Die Fahrwerks- sowie Gehäuseteile von Model Loco bestehen aus Neusilber- bzw. Messingätzblech, Kesselaufbauten aus Weißmetall-, die Zurüstteile aus  Messingguss. Der Fahrzeugrahmen, Radsätze sowie Getriebe sind aus Einzelteile zusammenzusetzen. Für den Bau eines funktionstüchtigen Fahrwerkes sind  bereits einige Erfahrungen und Kenntnis der Besonderheiten der ML-Modelle erforderlich.  Darüber hinaus sind Bausätze erhältlich, die fast ausschließlich aus geätzten Messingblech bestehen. Erhältlich sind diese Bausätze sowohl für Wagenmodelle als  auch für Triebfahrzeuge. Während bei einigen dieser Bausätze Löten erforderlich ist (z.B. A&D oder auch Bavaria, allerdings mit Teilen in Messingguss), können bei  den BS anderer Hersteller (Kehi, Schlosser) Gehäuse- sowie Fahrwerksteile auch geklebt werden.           Messingätz-BS eines Triebwagens Bauart "Hannover" von GI.   Alle Teile des GI-Bausatz bestehen bis auf Radsätze sowie Signalleuchten aus Messingätzteilen. Links vorn die Platine für das Fahrwerk/Getriebe, durch Falten wird  die Materialstärke zur Lagerung der Zahnrad-/Radsatzwellen verdoppelt.  Ebenso die Dampflokbausätze von GI bestehen (fast) ausschließlich aus den Messingblech, auch “massivere” Bauteile wie Kesselaufbauten mußten aus selbst  gerollten Messingblech erstellt werden. Mit dieser Bauweise überfordert, blieb die Resonanz bei den Modellbauern recht verhalten. Zwar werden Bausätze von GI  noch auf privater Basis gefertigt, jedoch nicht mehr mit vorgefertigten Fahrwerken.  Im völligen Gegensatz stehen Bausätze, die fast ausschließlich aus Weißmetall gefertigt werden. Wie die an oberster Stelle genannten BS lassen sich diese  ebenfalls relativ leicht erbauen. Die Zurüstteile gleichfalls aus Weißmetall gefertigt fallen oft jedoch zu groß und zu grob dimensioniert aus. Zudem läßt sich bei  einigen Herstellern auch bei den größeren Gehäuseteilen eine recht vereinfachte Wiedergabe feststellen. Hersteller derartiger Bausätze waren GEM, Keyser oder  auch Kehi.             Ein angefangen erworbener Bausatz einer pr. P 3 von GEM. Bei dem überwiegend aus Weißmetall gefertigten GEM-Bausatz sind die Zurüstteile sind bereits durch filigranere Messingteile getauscht. Erkennbar die recht  vereinfachte Ausführung des Umlaufes der Lok sowie der Steuerung. Im weiteren erfolgt ein weiterer Rückbau, vorgenannte Baugruppen ebenso wie auch der Lok-  rahmen werden neu angefertigten Teilen weichen. Die Bausätze lassen erkennen, dass sich Fahrzeugmodelle mit Bausätzen aus einem je nach Bestimmung der Bauteile ausgewählten Material (wie den an oberster Stelle genannten BS) am unkompliziertesten erbauen lassen. Auch wenn sich dort einmal anbietet, zum Einstieg Zubehör-BS gleichen Anbieters (Weinert),  unkomlizierten Triebwagen sowie Tenderloks zu bauen. Ehe man sich mit etwas Erfahrung größeren Projekten (Weinert, Model Loco) wie Schlepptenderloks  zuwendet, bei denen in der Regel der Lokrahmen, teilweise auch der Antrieb selber zusammengebaut werden muss. Bausätze, fast ausschließlich aus Messingätzteilen oder ausschließlich aus Weißmetall gefertigt stellen oft nur eine Baugrundlage dar. Zurüstteile müssen oft durch  Teile aus Messingfeinguß ersetzt werden. Bei Bausätzen aus Messingätzblech sind für einen sicheren Anlagen-betrieb hingegen Änderungen beim Fahrwerk sowie  den Kupplungen durchgeführt werden (im weiteren dazu mehr). Derartige Bausätze erscheinen oft Anfängern im Modellbau als Alternative, von Vorteil sind diese oft  jedoch nur für den Hersteller, der auf dieser Weise den Aufwand der Konstruktion sowie Fertigung der Bausätze minimieren kann. Hat man nun Glück, läßt sich das gewünschte Fahrzeugmodell aus einem der Bausätze eines der Kleinserienherstellers erbauen. Wenn nicht, bleibt im weiteren nur als Alternative, das Modell auf Grundlage anderer Modell oder gar vollständig im Eigenbau entstehen zu lassen. 
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