Werkstatt Werkstatt VT 814/815 VT 814/815
Baubericht 2-teiliger Dieseltriebwagen VT 814/815 Das Modell Die zuvor entstandenen Eigenbautmodelle wurden bislang in konventioneller Weise oder als Umbauten gefertigt. Nachteil der konventionellen Baumethode, Details  wie genietete Wagenkästen einige Vorbilder lassen sich nur eingeschränkt nachbilden, besser hierfür ist die Anwendung der Ätztechnik geeignet. Zugleich bietet  sich damit für Interesenten an diesem Modell eine kleine Auflage als Bausätzen an. Entstanden ist so ein Gehäusebausatz des VT 814/815, dabei konnte auf die  Vorlagen einer Kleinserie von Triebwagenmodellen in der Nenngröße TT zurückgegriffen werden. VT 814/815, Nenngröße TT, Foto: TTino Bei den Komplettbausätzen der Kleinserien in der Nenngröße TT entsprechen Ausführung der Dachaufbauten sowie des Fahrgestelles nicht dem Vorbild. Dies ist  zum Teil den nur spärlich vorliegenden Unterlagen über das Vorbild geschuldet. Zum anderen wurde auf Teile vorhandener Modelle in der Nenngröße TT zurück-  gegriffen (mehr dazu auch unter tt-board).  Bei den Gehäuse-Bausätzen der Nenngröße H0 wurden die Teile für Dach sowie Dachkühler vorbildgerecht überarbeitet, für die nicht zu den Bausätzen gehörenden  Baugruppen in der Baubeschreibung Bauvorschläge dokumentiert. Für Nachbauinteressenten sind die im Baubericht aufgezeigten Lösungen als Anregungen zu  verstehen, dem Einzelnen bleibt die Verwendung anderer Teile, Vereinfachungen aber auch weitere Detaillierung einzelner Baugruppen überlassen. Gehäuse Nach dem Heraustrennen der geätzten Messingblechteile für das Gehäuse und dem Abkanten werden die Gehäuseteile miteinander verlötet. Zu beachten ist, das  die Stirnseiten beim Doppeltriebwagen VT 814/815 mit einer leichten Rundung in die Seitenwände übergehen und deshalb auf der Rückseite für diese Abrundung  keine geätze Biegelinien vorhanden sind. Statt dessen sind an der Ober- sowie Unterkante des Teiles kleine Biegemarkierungen angebracht, diese beim Versäubern der Teile nicht abschneiden! Der Biegeradius für die Stirnseite kann von der Grundplatte abgenommen werden. Die in den Ätzplatinen sind die für die Modelle in der Nenngröße TT vorgesehenen Bodenplatten mit Aussparungen der vorgesehenen Antriebe werden nunmehr als  Dachplatten verwendet. Da Antriebe bei den Gehäusebausätzen in der Nenngröße H0 nicht zum Lieferumfang gehören, wären bei diesen Anpassungsarbeiten  erforderlich, aus Stabiltätsgründen wurde der Neuanfertigung von Bodenplatten den Vorzug gegeben.                    Ätzplatine VT 814/815, Nenngröße H0 Stirnseiten des VT 814/815 mit Seitenteilen (Einstieg)                   Rückseite des Teiles mit dem Markierungen für die gerundete Abkantung Gehäuse für den VT 814 / 815 Fahrwerk Vor dem Verlöten der Gehäuseteile wurden von den nunmehr als Dachplatten verwendeten Teile die Umrisse auf Messingblech mit 1,5 mm Dicke für eine  Neuanfertigung der Grundplatten der Fahrwerkes  übertragen. Diese erhalten nach dem Aussägen Gewinde für die Befestigung der Achslager und Ausschnitte für  den Antrieb. In der Nenngröße TT wurden Achsblenden von Güterwagen verwendet, bei den H0-Modellen fanden bei den Fahrwerken Achslagerblenden des  PwgPr14 (Weinert) Verwendung. Direkt auf die Grundplatten geschraubt, ist der erforderliche Freiraum für die Spurkränze einzuarbeiten. Für die Triebwagen fanden  als Antrieb wie schon zuvor 1-Achsantriebe von sb Verwendung.                    Fahrwerk des VT 814/815 (vorn) Nach Fertigstellung der Fahrwerke erhalten die Gehäuse Auflageflächen zur Befestigung. Zusätzlich werden Querwände eingelötet, deren Anordnung sich an die  Trennwände der Vorbilder orientiert. Bei diesen ist die Höhe der Antriebe zu beachten, noch fehlenden Trennwände werden zusammen mit der Inneneinrichtung  eingesetzt.   Die Ätzteile für die Sonnenblenden weisen an den Innenseite Biegelinien auf, die Abkantungen fallen damit eckig aus. Bei den Vorbildern hingegen weisen die  Sonnenblenden jedoch Rundungen auf. Nach dem Abkanten die Biegungen werden diese von innen verlötet, von außen die Rundung nachgearbeitet. Mit der  Anbringung der Trittstufen sind im wesentlichen alle Teile aus den Ätzplatinen verbaut, noch fehlende Türen sowie Leitern folgen später.                    Gehäuse (hinten VT 814/815) mit Auflagen für das Fahrwerk sowie Trennwänden …                      … zur Passprobe auf die Fahrwerke gesetzt (hinten VT 814/815) Bei den TT-Modellen der Triebwagen wurde die Nachbildung der Fahrzeugunterseite vereinfacht ausgeführt und hat mit den Vorbildern wenig gemeinsam. Die zweiteiligen Triebwagen 812/813 - 818/819 verfügten über genietete Tragrahmen, die sich auf Treib- sowie Laufradsatz abstützten. Eine detaillierte Abbildung ist  in "Triebwagen-Report 1" von G. Dietz zu finden. Da die Maschinenanlage vom Aufbau sowie Unterbringung den der Triebwagen VT 801 - 804 entsprach, wurde von  dem Günther-Modell Abmessungen und Anbringung dieser Teile abgenommen werden. Im Zusammenhang mit den Umbauten der Maschinenanlage gab es im Jahr 1934 sowie später nochmals beim VT 92 900 a/b sichtbare bauliche Änderungen. Oben: Unterseite Fahrwerk VT 804 (Günther) mit Tragrahmen sowie Getriebeattrappe. Beim Vorbild ist der Tragrahmen auf den Radachsen gelagert, nicht  wie beim Modell am Triebwagenboden. Links: Oberer Träger aus dem Günther-Bausatz VT 804, darunter die ange- fertigte Tragrahmen für den VT 814/815. Die beim Günther-Bausatz wegen der massiven Radlager verkürzt ausgeführten Tragrahmen konnten   beim Eigenbaumodell länger ausgeführt werden. Die Nachbildung der Ober- sowie Untergurte wurde im Modell umgesetzt, auf die der Nieten wegen der Anbringung unter dem Triebwagen verzichtet. Der "Haken" des unten abgebildeten Trägers dient der Befestigung am Unterboden des motorisierten Modells. Links: Die Nachbildungen des Motors sowie Getriebes erfolgte nicht als massive Bauteile, sondern durch geformte Messingblechteile. Zugerüstete Fahrwerkunterseiten des VT 814/815. Haupt- und Sonderluftbehälter wurden aus Messingvollmaterial (d = 4 mm / l = 10 mm) gefertigt, die Batteriekästen stammen von Weinert. Lediglich beim VT 812/813 verfügten beide Wagenteile über je einen Abort, die VT 814/815 sowie 818/819 verfügten anstelle eines zweiten Abortes über einen kleinen Gepäckraum. Vervollständigt werden die Fahrwerke mit den noch fehlenden Sandstreueinrichtungen sowie den Schienenräumern. Die Schienenräumer von den Ätzplatinen sind  dafür abzuändern, diese fallen zu kurz und weisen andere Formen als auf den Vorbildfotos auf. Detaillierte Abbildungen der Sandstreueinrichtungen finden sich  nicht, beim Doppeltriebwagen VT 814/815 wurden diese vor den Treibachsen angebracht.                     Schienenräumer sowie Sandstreueinrichtungen an beiden Triebwagen. Die Teile werden erst nach Anbringung der Stromabnehmer endgültig                   befestigt und ausgerichtet. Als abschließende Arbeit wurden an dem Triebwagen die Stirnseiten zugerüstet, erhalten Signallampen, Griffstangen, Signalglocke und Typhon. Die Griffstangen an  bzw. neben Türen, sowie die Türklinken folgen erst nach der Farbgebung.          Zugerüstete Stirnseiten VT 814/815 (links) 
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