Werkstatt Werkstatt VT 814/815 VT 814/815
Varianten VT 715/716  Zum Gehäuse-BS des VT 814/815 erreichte mich eine Information mit nachfolgenden Inhalt: “Wäre deine Wahl auf den ähnlichen VT715/716 gefallen, hätte ich  gleich "ich möchte auch einen haben" geschrien. Denn der 715/716 ist bei der DR verblieben wie du vermutlich weißt. Er soll sogar anfangs eingesetzt gewesen  sein. Aber was für mich viel interessanter ist, er war noch sehr lange als Beiwagen im Einsatz. Bekam sogar eine EDV-Nummer und danach selbst noch getrennt als Bahnhofswagen im Einsatz.” Nun entstanden die Triebwagenzüge VT 713/714 und 715/716 (benzol-mechanisch) sowie VT 812/813 bis 818/819 (diesel-mechanisch) beim gleichen Hersteller,  der Waggonfabrik Gebr. Wegmann AG, Kassel in den Jahren 1925 sowie 1928. Der wagenbauliche Teil bei diesen Triebwagen fiel bis auf die durch die Antriebs-  anlagen bedingte Unterschiede identisch aus. Und so hatte bereits vor Erhalt der obigen Zeilen ein Erwerber des Gehäuse-Bausatzes über die Absicht informiert,  daraus nicht den Triebwagen, sondern das Modell des erwähnten 2-teiligen Beiwagens zu erbauen. Entstanden war der 2-teilige Beiwagen VB 140 604/605 aus  dem 1957 ausgemusterten VT 715/716 im Zeitraum 1960/61. 1970 dann umbezeichnet zum 190 854/855 fanden die Wagenteile bis Mitte der 90er Jahre noch  Verwendung als Unterkunft in einer Feriensiedlung in Lichtenhein (190 855) bzw. als Bahnhofswagen im Bw Probstzella (190 854). Beim Gehäuse-BS halten sich wie auch beim Vorbild die Änderungen für das umzubauende Gehäuse des VT 715/716 in Grenzen. Durch die Unterbringung der  Benzolmotore in den Führerständen entfallen in den eingezogenen vorderen Wagenkastenteilen die vorderen Türen (a). In den Stirnseiten werden Öffnungen für die  Kühler (b) eingebracht, die mittleren Fenster verschlossen (c), die daneben liegenden seitlichen Fenstern werden in der Höhe verkleinert (d). Das anstelle der  vorderen Tür angeordnete Fenster werden auf die erforderliche Breite erweitert, erhalten die Umrandung (e), ebenso die mittlere Zierlinie und die am unteren Rand  angeordnete Begrenzung (f). Die Lötpunkte der vorderen Türen werden noch verschlossen, kleinere Unebenheiten verspachtelt. Ebenso werden die Nietreihen  neben den vorderen Fenstern noch nachgebildet.                 Stirnseite des VT 814/815 oben, darunter bearbeitet für den VT 715/716 Die benzolmechanischen Triebwagen wiesen im Lieferzustand die für die AEG-Triebwagen markanten Kühlerjalousien an den Stirnseiten sowie Lufthutzen zur  Kühlung bei Rückwärtsfahrten auf. Die sich wie auch bei anderen AEG-Triebwagen zuvor als nicht ausreichend erwies.         Wagenkasten mit eingesetzter Kühlerjalousie, Dach mit Lufthutzen (Teile noch lose)       Eine Abbildung im “Triebwagen-Report 1” von 1932 zeigt den VT 713/714 dann mit mit je einem auf dem Dachteil stehend angeordneten Kühler (Ausführung wie VT  804) und ohne Lufthutzen für die Rückwärtsfahrt.   Anders hingegen der VT 715/716, dieser zeigt sich auf einer Abbildung bei der DR um 1955 mit jeweils 2 kleineren Kühlern auf dem Dach in Höhe der Stirnwände,  die Lufthutzen blieben hingegen bei diesem Fahrzeug erhalten. Ebenfalls wurde die Form sowie Größe der Fenster in den Stirnwänden nach dem vorliegenden Foto  nochmals überarbeitet und erhielten Sonnenblenden.       Wagenkasten als VT 715/716 mit nachträglich angebrachten Dachkühlern sowie Sonnenblenden Mit diesem Zeitpunkt erhalten die beiden Gehäuseteile eine Grundierung, im unlackierten Zustand lassen sich die Übergänge der eingesetzten Messingflächen  sowie der zugespachtelten Löcher nur unzureichend beurteilen. Nach der Grundierung werden unzureichende Übergänge erneut gespachtelt. Ebenso sind die an  den nachträglich eingesetzten Seitenfenstern des Führerstandes sowie um die Kühler an den Stirnseiten die Nietreihen nachzubilden. Verwendet fanden die 3D-  Naßschiebenieten von Austromodell.   Zur Verarbeitung der 3D-Naßschiebebilder an dieser Stelle einige Hinweise: - Die Einweichzeit beträgt im Wasser nur wenige Sekunden, danach kann das Trägerpapier bereits auf dem Modell plaziert,     das Schiebebild vom Träger auf die Oberfläche geschoben werden. Ein auf “Vorrat Einweichen” bzw. Wartezeiten treten nicht auf.    - Der Trägerfilm ist sehr dünn und empfindlich, Lagekorrekturen mit einem angefeuchteten Pinsel durchführen. - Größere Längen (als etwa Hälfte der Gehäuses) nicht in einem Stück, sondern geteilt aufbringen.    - Sofern nicht an Kanten angebracht, Hilfslinien zum Ausrichten verwenden.    - Nach dem Aufbringen die Schiebebilder mit Weichmacher (Gaßner) verwenden - Zum Schutz der empfindlichen Schiebebilder sollten nach dem Anbringen der 3D-Schiebebilder möglichst schnell grundiert bzw.   lackiert werden.   Sicher empfiehlt es sich nicht, ein größeres Modell mit zahlreichen Nietreihen auf diesem Wege zu bauen. Das Auge registriert gnadenlos schiefe, nicht parallele  oder in der Höhe unterschiedlich ausfallende Nietreihen. Bietet sich aber durchaus für Umbauten oder auch für Eigenbauten mit nur wenigen Nietverbindungen als  Alternative zur Ätztechnologie an.          Die Wagenkästen gespachtelt, überschliffen, grundiert und mit 3D-Naßschiebenieten versehen  Nach der Grundierung erhielt der Triebwagen eine wie auf obrigen Bild erkennbare zweifarbige rot/elfenbeine Lackierung ohne den in dieser Zeit üblichen Absetz-  streifen oberhalb des Fensterbandes. Mehr dazu auf der Seite zum Triebwagenzug VT 715/716.               Das fertige Modell des Triebwagenzuges VT 715/716
Seite 3