Werkstatt Werkstatt pr. AT 1 pr. AT 1
Baubericht des Akkumulatortriebwagen Gattung AT 1 (Epoche 1) Das Vorbild Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts waren in Preußen die Vorteile des E-Motors als Fahrzeugantrieb deutlich geworden. Für das weitverzweigte Streckennetz mit  geringer Verkehrsdichte sollte jedoch auf die Zuführung der elektrischen Energie über Fahrleitung oder Stromschiene verzichtet werden. Ausweg hoffte man in  elektrischen Akkumulatoren zu finden, neben anderen Fahrzeugen wurden fünf Versuchstriebwagen mit Hauptstrommotoren beschafft. Diese 5 Fahrzeuge wurden aus 3-achsigen Abteilwagen nach dem Musterblatt I 18 a/b umgebaut. Diese für den Berliner Vorortverkehr beschafften Fahrzeuge  besaßen auf Grund des fehlenden Abortes sowie der größeren Abteilbreite eine große Platzkapazität. Die Führerstände wurden wie Bremserhäuser beiderseits vor  den Wagenkästen, die Akkumulatoren unter den Sitzbänken angeordnet. Angetrieben wurde das Fahrzeug über zwei auf die Endachsen wirkende Hauptstrom-  motoren. Auf dem Dach angeordnet waren die Widerstände, genutzt als Schaltwiderstände für die Anfahrstufen sowie für die elektrischen Bremse. Die Fahrzeuge  erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h sowie eine Reichweite von 60 km. Nach dem Umbau kamen die Fahrzeuge nach Mainz und erhielten zunächst  die Nummern 1751 - 1755, ab 1910 wurden sie als Gattung AT1 mit den Nummern 201 - 205 bezeichnet. Ab Mitte 1907 verkehrten sie planmäßig auf den Strecken  von Mainz nach Oppenheim, Ingelheim sowie Rüsselsheim. 1920 wurden 2 Fahrzeuge an eine Privatbahn verkauft, dort auf Oberleitungsbetrieb umgebaut und bis  in die 60er Jahre eingesetzt. Die anderen 3 Fahrzeuge wurden bei der DRG Anfang der 40er Jahre ausgemustert.   Bei dem Bau des Modells wurde wie beim Vorbild auf die Abteilwagen für den Berliner Vorortverkehr zurückgegriffen. Diese wurden von Roco 1987 als Sonderserie  aufgelegt, wodurch sich der Aufwand für den Umbau in Grenzen hält. Der Antrieb des Modells erfolgt durch einen Einachsantrieb.  Das Modell Zeichnungen des Akkutriebwagens als Vorlage zum Nachbau finden sich in zeitgenössischen sowie in aktuellen Nachschlagewerken. Besonders hilfreich für den  Nachbau dieses Triebwagens erwies sich ein Beitrag im “Modelleisenbahner” 12/89 von Peter Zander, heute Herausgeber des “Historischen Eisenbahnarchiv”. In  diesem finden sich Zeichnungen des Triebwagens aus mehreren Perspektiven im Maßstab 1:43,5. Darüber hinaus existieren neben zeitgenössischen Fotos auch  Abbildungen aus “jüngerer Zeit”, wurden noch bis in die 60er Jahre einige Fahrzeuge, auf Oberleitungsbetrieb, ansonsten äußerlich nicht weiter verändert bei  Privatbahnen eingesetzt.   Wie auch beim Vorbild wurde auch beim Modell für den Umbau auf die Abteilwagen für den Berliner  Vorortverkehr zurückgegriffen, die  von Roco 1987 als  Sonderserie aufgelegt wurden. Der Antrieb des Modells erfolgt durch einen in das Fahrwerk eingpaßten Einachsantrieb. Das Fahrwerk Nach dem Zerlegen des Modells wurde als erste Baugruppe des Fahrwerkes überarbeitet: - Entfernen der Gaskessel für die Beleuchtung sowie der Kurzkuppelkinematik - Verlängerung des Fahrwerkes auf 122 mm - Einpassen des Einachsantriebes - Anbringen der Sandkästen und Sandfallrohre sowie der Schienenräumer - Ggf. Verlängerung der Trittbretter im Bereich der Führerhäuser, wurde beim vorgestellten Modell nicht realisiert.                     Fahrwerk mit eingepassten Antrieb, links sowie rechts Verlängerung                    Links, Halter an Befestigungsschraube für Schienenräumer. Rechts, Verlängerung Fahrwerk Für die Stromabnahme des Antriebes wird die serienmäßige Stromabnahme der Beleuchtung mit verwendet. Da nach dem Einsetzen des Einachs-Antriebes für die  Stromabnahme nur eine Achse zur Verfügung steht, erfolgt am Antrieb die Stromabnahme über Messingdraht. Die Lage und Länge der Befestigungsschrauben M 1  der Drähte wurde so gewählt, dass diese von unten die Messingstreifen berühren. Zusätzlich werden die Messing-streifen durch einen Halter, gleichzeitig  Befestigung des Schienenräumers fixiert. Beim im Radsatzausschnitt eingesetzten Bauteil der Bremsausrüstung wird in der Mitte ein Teil entsprechend der Breite des Antriebs herausgeschnitten und kann  anschließend wieder eingesetzt werden.             Stromabnahme, Befestigungsschraube  Das Gehäuse Für das Gehäuse des Akkutriebwagens kann das Gehäuse des Abteilwagens ohne wesentliche Änderungen übernommen werden. Neu angefertigt müssen die  beiden Führerstände, die in Art von Bremserhäusern an den Stirnseiten des Triebwagens angeordnet sind. - Anbringen der Pufferbohlenabdeckungen sowie Böden der Führerhäuser an den Stirnwänden   (leichtere Befestigung der Leitern und Handbremse) - Montage der Führerhäuser sowie des Aggregateschrankes     Zeichnung Führerhaus und Aggregateschrank Stirnwand mit Pufferbohlenabdeckung und Führerhausboden   Stirnwand mit Führerhaus und Aggregateschrank                     Wagenkasten mit Führerständen sowie den "Rohrtrompeten" in den Seitenwänden 
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