Werkstatt Werkstatt VT 710 VT 710
Baubericht Benzoltriebwagen VT 710 Das Modell Zuvor entstandene Eigenbautmodelle wurden bislang in konventioneller Weise oder als Umbauten gefertigt. Nachteil der konventionellen Baumethode, Details wie  genietete Wagenkästen einige Vorbilder lassen sich nur eingeschränkt nachbilden, besser hierfür ist die Anwendung der Ätztechnik geeignet. Zugleich bietet sich  damit für Interesenten an diesem Modell eine kleine Auflage als Bausätzen an. Entstanden ist so ein Gehäusebausatz des VT 710, dabei konnte auf die Vorlagen  einer Kleinserie von Triebwagenmodellen in der Nenngröße TT zurückgegriffen werden. VT 710, Nenngröße TT, Foto: TTino Bei den Komplettbausätzen in der Nenngröße TT entsprechen Ausführung der Dachaufbauten sowie des Fahrgestelles nicht dem Vorbild. Dies ist zum Teil den nur  spärlich vorliegenden Unterlagen über das Vorbild geschuldet. Zum anderen wurde wohl aus Fertigungsgründen auf Teile vorhandener Modelle in der Nenngröße TT zurückgegriffen (mehr dazu auch unter tt-board).  Bei den Gehäuse-Bausätzen der Nenngröße H0 wurden die Teile für Dach sowie Dachkühler vorbildgerecht überarbeitet, für die nicht zu den Bausätzen gehörenden  Baugruppen in der Baubeschreibung Bauvorschläge dokumentiert. Für Nachbauinteressenten sind die im Baubericht aufgezeigten Lösungen als Anregungen zu  verstehen, dem Einzelnen bleibt die Verwendung anderer Teile, Vereinfachungen aber auch weitere Detaillierung einzelner Baugruppen überlassen. Gehäuse Nach dem Heraustrennen der geätzten Messingblechteile für das Gehäuse und Abkanten werden die Gehäuseteile miteinander verlötet. Die in den Ätzplatinen sind  die für die Modelle in der Nenngröße TT vorgesehenen Bodenplatten mit Aussparungen der vorgesehenen Antriebe werden nunmehr als Dachplatten verwendet. Da  Antriebe bei den Gehäusebausätzen in der Nenngröße H0 nicht zum Lieferumfang gehören, wären Anpassungsarbeiten erforderlich, deshalb wurde aus Stabiltäts-  gründen der Neuanfertigung der Bodenplatten Vorzug gegeben.                      Ätzplatine VT 710, Nenngröße H0                      Rohbau des Gehäuses VT 710 Fahrwerk Vor dem Verlöten der Gehäuseteile wurden von der nunmehr als Dachplatte verwendeten Teil auf Messingblech mit 1,5 mm Dicke die Umrisse für eine neue  Grundplatte der Fahrwerkes übertragen. Diese erhält nach dem Aussägen Gewinde für die Befestigung der Achslager und Ausschnitte für den Antrieb. In der  Nenngröße TT wurden Achsblenden von Güterwagen verwendet, bei den H0-Modellen finden bei dem Fahrwerk Achslagerblenden des PwgPr14 (Weinert)  Verwendung. Direkt auf die Grundplatten geschraubt, ist der erforderliche Freiraum für die Spurkränze einzuarbeiten. Wie schon zuvor fanden 1-Achsantriebe von  sb Verwendung.                     Fahrwerk VT 710 (hinten) Nach Fertigstellung des Fahrwerkes erhält das Gehäuse Auflageflächen zur Befestigung. Zusätzlich werden Querwände eingelötet, deren Anordnung sich an die  Trennwände des Vorbildes orientiert. Dabei ist die Höhe des Antriebes zu beachten, noch fehlenden Trennwände werden zusammen mit der Inneneinrichtung  eingesetzt.   Die Ätzteile für die Sonnenblenden weisen an den Innenseite Biegelinien auf, fallen damit eckig aus. Bei den Vorbildern hingegen weisen die Sonnenblenden jedoch Rundungen auf. Nach dem Abkanten die Biegungen werden diese von innen verlötet, von außen die Rundung nachgearbeitet. Beim VT 710 reichen die Sonnen-  blenden nur bis zur Mitte des Fensters und müssen entsprechend gekürzt werden. Mit der Anbringung der Trittstufen sind im wesentlichen alle Teile aus den Ätz-  platinen verbaut, noch fehlenden Türen sowie Leitern folgen später.                      Gehäuse (vorn VT 710) mit Auflagen für das Fahrwerk sowie Trennwänden …                      … zur Passprobe auf die Fahrwerke gesetzt (vorn VT 710) Die Nachbildung der Fahrzeugunterseite wurde bei den TT-Triebwagenmodellen vereinfacht ausgeführt, hat mit den Vorbildern wenig gemeinsam. Wie zuvor schon der Gothaer-Versuchstriebwagen verfügten die später gelieferten Gothaer Triebwagen VT 709 - 712 zur Unterbringung von Motor sowie Getriebe  über einen sich über beide Radsätze des Fahrzeuges hinaus erstreckenden Tragrahmen unterhalb des Fahrzeugbodens. Von Zeichnungen des Triebwagens  können Anordnung sowie Abmessungen des Tragrahmens sowie des Antriebes abgenommen werden, nicht verzeichnet hingegen sind Batteriekästen sowie  Druckluftkessel. Die Anbringung eines Batteriekastens mit glatter Frontklappe ist auf Fotos erkennbar, nicht die Lage von Druckluftkesseln sowie des Kraftstoff-  tankes.      Links: Tragrahmen VT 710, zusammengesetzt aus U-Träger (seitlich zwischen den          Radsatzlagern) sowie L-Winkeln. Mittig angebracht die Nachbildungen des       Getriebes, Motor sowie  Anlasser/Lichtmaschine. Seitlich angebracht Batteriekasten      mit glatter Frontklappe, Hauptluftbehälter sowie Kraftstofftank. Unten: An der Fahrzeugunterseite des VT 710 befestigter Hilfsrahmen. Nachgebildet wurde der Teil zwischen den Radsätzen, auf die Teile vor den Radsätzen wurde verzichtet. Vervollständigt werden die Fahrwerke mit den noch fehlenden Sandstreueinrichtungen sowie den Schienenräumern. Die Schienenräumer von den Ätzplatinen sind  dafür abzuändern, diese fallen zu kurz und weisen andere Formen als auf den Vorbildfotos auf. Detaillierte Abbildungen der Sandstreueinrichtungen finden sich  nicht, beim VT 710 wurden Sandkästen jeweils vor und hinter der Treibachse angebracht.                    Schienenräumer sowie Sandstreueinrichtungen an den Triebwagen (vorn VT 710). Die Teile werden erst nach Anbringung der Stromabnehmer         endgültig befestigt und ausgerichtet. Abschließende Arbeit an dem Triebwagengehäuse des VT 710 - die Überarbeitung der Stirnseiten. Das TT-Modell mit den an den Stirnwänden angebrachten  Lampen entspricht dem späteren Bauzustand als VT 820, Tauschteile zum Verschließen des mittleren Einstieges beim VT 820 sind auf der Ätzplatine enthalten. Für  die Ausführung als VT 710 müssen die Lampenöffnungen verschlossen, die Signallampen nunmehr als freistehenden Laternen ausgeführt werden. Ergänzt werden  die Stirnwänden mit Trittstufen sowie Griffstangen. Die Griffstangen an bzw. neben Türen, sowie die Türklinken hingegen folgen erst nach der Farbgebung.   Stirnseite VT 710 (TT-Modell)                    Überarbeitet Stirnseiten beim VT 710 (rechts)
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